Ekel

Gestern war mein Buxbaum voller Raupen. Hübsche, dunkel- und hellgrün gestreifte Tierchen, perfekt angepasst an ihren Lebensraum – den sie nur leider in bemerkenswerter Geschwindigkeit zerstörten. Die kleine Hecke war fast schon zur Gänze kahl gefressen. Bald würden sich die kleinen Schädlinge verpuppen, wunderschöne Schmetterlinge werden und in Nachbars Garten die nächste Hecke befallen.

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Peter Pan

Du sagst, ich wär‘ nicht fähig
zu fliegen. Versucht
hätt‘ ich es nie. Doch geglaubt.

 

Diese drei Zeilen habe ich schon vor einigen Jahren geschrieben. Heute, anlässlich des Geburtstags von James Matthew Barrie (er wäre heuer 157 Jahre alt geworden) sind sie mir wieder eingefallen. Barrie hat einige Geschichten, Romane und Theaterstücke geschaffen, an die sich heute wohl kaum einer mehr erinnert. Jedoch mit Peter Pan, dem Kind, das nie erwachsen werden wollte, schrieb er sich 1904 in die Geschichte ein. Er war damals 44 Jahre alt.

Über Peter Pan gäbe es unendlich viel zu sagen. Etwa darüber, dass er nie erwachsen werden wollte (oder konnte?) oder dass er nur für den Augenblick lebte – ohne einen Gedanken an das Davor oder Danach. Ein hoher Preis dafür, fliegen zu können. Denn auch Barrie sagt an anderer Stelle, die Erinnerung wäre eine Geschenk, damit wir „Rosen haben im Dezember“. Peter besitzt dieses Geschenk nicht.

Dafür wird er niemals alt. Aber sagt ein altes Sprichwort nicht auch, das Gegenteil von „Alt Werden“ sei „Jung Sterben“? Wer weiß? Vielleicht ist Peter wirklich ein in die Ewigkeit gebannter Augenblick, ein letztes Lebenszeichen von Barries im Alter von 14 Jahren verstorbenem Bruder?

Fliegen zu können, ist immer noch ein schöner Traum, aber die Figur des Peter Pan stimmt mich immer auch ein bisschen traurig. Gleichzeitig macht mir diese Traurigkeit auch das Glück bewusst, das ich habe, weil es Menschen gibt, die mir nahe stehen und die – zumindest vorläufig – jeden Tag gemeinsam mit mir ein Stückchen älter werden…

dietextbar

Hier können Texte bestellt oder einfach nur gelesen werden.
In den Blogbeirägen geht es unter anderem darum, herauszufinden, ob Spam-Mails auch als Lyrik gelesen werden könnten, Nachrufe auch zu Lebzeiten Sinn machen würden und ob geläufige Worte wie „nachtragend“ oder „unterhalten“ mehr als nur eine Bedeutung haben.

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Hass? Wieso eigentlich?

Noch einmal zurück zu dieser Person. Sie wissen schon, die von dem Phantombild. Ich fürchte, ich weiß jetzt, woher mein Hass kommt. Es ist nämlich so: Prinzipiell hasse ich niemanden. Warum sollte ich auch? Menschen sind nicht perfekt. Ich ja auch nicht. Wir machen Fehler, sind feige, unachtsam, gleichgültig, tun einander weh. Meist ohne Absicht.

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